Woche 10: Experimente mit Lupinen und ein Grillfest

Woche 10: Experimente mit Lupinen und ein Grillfest

Trotz der Cheat Days war ich am Ende der letzten Woche, Woche 9, noch in Ketose und fühlte mich dadurch stark. Lies hier, was in Woche 10 der Keto-Vegan-Challenge so los war.

Auch in dieser Woche haben wir im Alltag weiter ketogen gekocht und gegessen, und damit langsam wieder mehr Kohlenhydrate zugeführt. So wie wir es uns eigentlich schon vor 2 Wochen vorgenommen hatten. Die Erlaubnis, lockerer mit der Kohlenhydrat-Aufnahme umzugehen, hat im Grunde dazu geführt, einfach entspannt weiterzumachen und trotzdem die Vorteile der Ketose genießen zu können.

Grillen auf Keto

Am Freitagabend waren wir auf einem Spät-Sommerfest. Da wurde dann noch einmal der Grill angeworfen. Wir waren vorbereitet: Mit Tofuwürstchen, Auberginen- und Zucchini-Scheibchen, Miso-Aufstrich und unserem Standard-Salat im Gepäck ging es vor die Tore Hamburgs. Hinein in einen liebevoll gestalteten, üppigen und belebten Garten. Hinter Stauden, Beerensträuchern und Hochbeeten gab es auch einen Hühnerstall mit einem großen Gehege. Hier haben die Hennen viel Auslauf und Platz zum Scharren. So stelle ich mir artgerechte Tierhaltung vor! 

Unsere Beiträge zum Buffet warfen Fragen auf: „Wie macht man denn diesen geilen Miso-Dip?“ „Was ist denn da noch im Salat? Der schmeckt ja ganz anders.“ (Für einige war Stangensellerie, wie sich herausstellte, eine extravagante Zutat.) 

Unsere Gastgeberin hatte extra einen veganen Salat gezaubert, der Agavendicksaft enthielt. Verzichten wollten wir nicht, – zumal der Salat wirklich sehr lecker war. Wir beließen es auch nicht nur bei einer Kostprobe. Auf dem Grill wurde uns dann extra ein jungfräulicher Bereich zugeteilt. Jungfräulich, weil er laut Gastgeber bisher noch nicht mit tierischen Produkten in Berührung gekommen war. Leider sind dann die Hälfte unserer Tofu-Würstchen schwarz geworden. Der Grillmaster hatte es gut gemeint und nochmal extra heiß aufgedreht. Vielleicht wollter er uns besonders schnell zufrieden stellen. Oder wir sahen einfach hungrig aus. Wir mussten aber definitiv nicht hungrig nach Hause gehen.

Zwar habe ich nicht gewogen und getrackt, was und wieviel ich an diesem Abend geschlemmt habe, aber allein durch den Agavendicksaft im Salat und die schiere Menge an Tofuwürstchen dürfte ich weit über 50g Kohlenhydraten gekommen sein. Die Messung am Samstagmittag zeigte dann doch: Die Ketonkörperproduktion ging weiter. Diese Schlemmerei in Woche 10 der Keto-Vegan-Challenge sollte also noch nicht das Ende sein.

Lupinen-Experimente

Am vergangenen Wochenende war ich unverhofft zu 12 Kilogramm Lupinen gekommen. Nachdem ich in Woche 4 die Lupine kennen und lieben gelernt hatte, weil sie viel Protein enthält und lecker ist, hatte ich in meinem Verwandtenkreis die Fühler ausgestreckt. Über zwei Ecken durfte ich dann bei einem Biobauern zwei Rucksäcke voll getrockneter Süßlupinen aus seiner vorletzten Ernte abholen. 

Diese Lupinen habe ich am Wochenende nach Qualität sortiert, genauer gesagt nach Größe und Farbe, dann gereinigt und eingeweicht. Im gequollenen Zustand habe ich sie dann weiter verarbeitet. Ich habe Lupinen”schnitzel” hergestellt, gekochte Lupinen in Salat und im Eintopf gegessen, Lupinen-Tempeh angesetzt und Snack-Lupinen im Ofen gebacken. DIe getrockneten Bohnen habe ich geröstet, um Kaffee daraus zu machen. Nachdem ich die letzten Wochenenden viel unterwegs war, fühlte es sich mal wieder gut an, Zeit in der Küche zu verbringen und Neues auszuprobieren. 

Als Tempeh mit Ofengemüse und rechts zu Lupinen-Kaffee verarbeitet

Folgendes habe ich dabei für mich festgestellt: Der erste Versuch des selbstgemachten Lupinenkaffees war etwas zu hell. Geruch und Geschmack erinnerten eher an geröstete Erdnüsse oder Erdnussbutter als an Kaffee. Die Lupinenschnitzel bzw. Lupinenfilets waren etwas weicher als die gekauften, konnten geschmacklich trotzdem voll überzeugen. Gekochte Lupinen passen gut in den Salat und auch in einen Eintopf, aber halten sich im Kochwasser im Kühlschrank nur wenige Tage. Der Tempeh aus Lupinen hat gut funktioniert, ist aber natürlich härter als der aus Soja. Denn Lupinensamen werden beim Kochen nicht weich. Im Ofen gebackene Snack-Lupinen sind nicht so meins… Die Marinade bzw. Würzmischung war zwar lecker, die Lupinen trocknen allerdings stark aus und werden pappig. Das passiert mir mit Snack-Kichererbsen aus dem Ofen auch, wobei diese im Vergleich immer noch besser abschneiden. Trotzdem kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum diese Rezepte so gehypt werden.

Fazit

Meine Keto-Vegan-Challenge Woche 10 endet also mit einem festen Vorsatz. In den nächsten Wochen werde ich auf jeden Fall noch weitere Rezepte ausprobieren. Es sind noch viele Kilo Lupinen da und ich will unbedingt einen weiteren Versuch mit dem Lupinenkaffee starten.

Hast du schon einmal Lupinen oder Lupinenprodukte gegessen? Oder sogar selbst zubereitet? Welche Produkte möchtest du kosten? Welche Rezepte kommen dir in den Sinn?